Straßenbahn in Weisenau – jetzt beteiligen!

12. November 2025

Die Bürgerbeteiligung zur geplanten Straßenbahnstrecke in Mainz-Weisenau sorgt für intensive Diskussionen: Viele sehen darin einen wichtigen Schritt zur Verkehrswende, andere befürchten Eingriffe in ihr Wohnumfeld.

Hintergrund des Projekts

Die Stadt Mainz verfolgt mit dem Programm „M wie Zukunft – Meine Straßenbahnstadt“ den Ausbau des Straßenbahnnetzes. Ein zentrales Teilprojekt ist die Anbindung des Heiligkreuz-Viertels, das seit 2017 entsteht und rund 2.000 Wohnungen für etwa 6.000 Menschen umfasst. Die neue Strecke soll nicht nur dieses Quartier, sondern auch Weisenau, Hechtsheim-Ost und Teile der Oberstadt mit der Innenstadt und der Uniklinik verbinden.

Formen der Bürgerbeteiligung

Um die kontroverse Diskussion zu strukturieren, setzt die Stadt auf ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren:

  • Auftaktveranstaltungen und Online-Formate informieren über mögliche Trassenführungen.
  • Themenwerkstätten bringen Bürger, Interessensgruppen und Kommunalpolitiker zusammen, um konkrete Anliegen zu diskutieren.
  • Ein Interessensbeirat begleitet die Planung mit Prüfaufträgen und Empfehlungen.
  • Am Ende folgt die gesetzlich vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens, bei dem alle Unterlagen und Gutachten öffentlich einsehbar sind

Kontroversen und Chancen

  • Pro: Befürworter betonen die Bedeutung für den Klimaschutz und die Verkehrswende. Die Straßenbahn soll das neue Wohnquartier attraktiv machen und den Autoverkehr reduzieren.
  • Contra: Kritiker äußern Sorgen über Lärmbelastung, Eingriffe in bestehende Wohngebiete und mögliche Kostensteigerungen. Besonders in Weisenau gibt es Widerstand gegen die geplante Trassenführung.

Fazit

Die Bürgerbeteiligung zeigt, dass die Straßenbahn in Mainz-Weisenau nicht nur ein Infrastrukturprojekt ist, sondern auch ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess. Ob die Bahn am Ende breite Zustimmung findet, hängt davon ab, wie ernst die Stadt die eingebrachten Bedenken nimmt und ob sie einen transparenten Ausgleich zwischen den Interessen schafft.